Hallo Einsamkeit. Einsamkeit – du bist mir schon so lange eine gute Freundin. Einsamkeit – du kommst immer dann um die Ecke, wenn ich dich gar nicht brauche. Und vor allem, wenn ich dich nicht eingeladen habe. Einsamkeit – ich versuche dir aus dem Weg zu gehen, durch Aktivitäten, durch Ablenkung, durch Unterwegssein, durch Begegnungen, durch Arbeit, durch Beschäftigung. Nur um nicht spüren zu müssen, wie sehr du mir wehtust, wie sehr es schmerzt, wenn ich merke, dass ich einsam bin. Dass es Momente in meinem Leben gibt, in denen ich mich zutiefst einsam fühle.

Und dass diese Momente auch da sind, wenn ich unter Menschen bin, weil ich die Verbindung nicht spüre. Weil ich die Verbindung zu mir selbst und zu den Menschen in diesem Moment nicht spüre.

Ich habe lange geglaubt, dass das Gefühl der Einsamkeit verschwindet, wenn ich in Beziehung bin, wenn ich in Freundschaft bin, wenn ich Nähe zulasse – aber auch das war ein Trugschluss. Es gibt Momente, in denen die Einsamkeit so schnell vorbeizieht, dass ich gar nicht weiß, woher sie kommt, was sie ausgelöst hat, was sie verursacht hat. Aber ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, die schon sehr, sehr lange zurückliegt, in der ich mich zutiefst einsam und allein gefühlt habe. Ganz allein auf dieser Welt, niemand war da, niemand hat mich gehalten, niemand hat mit mir gesprochen, niemand hat mich geliebt.

Was habe ich daraus für mein Leben gelernt? Ich begegne der Einsamkeit, wenn sie wieder kommt und spreche sie an, lade sie ein, damit ich sie spüre. Denn nur wenn ich sie annehme, akzeptiere und fühle, kann ich mein Gefühl der Einsamkeit verändern.

Und so frage ich dich:

Wann und wo fühlst du dich einsam?

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